Warum Prora einzigartig ist
Die Fakten sind, Prora ist mehr als ein Bauwerk. Es ist ein Monument der Extreme. Einst als Prestigeprojekt des nationalsozialistischen Regimes geplant, wurde es nie fertiggestellt und später zweckentfremdet. Heute erfährt es eine umstrittene Wiedergeburt als Luxusimmobilie.
Doch was macht Prora so besonders? Die Antwort liegt in seinen Zahlen: Dimensionen, Kosten, Materialaufwand und Superlative, die es in den Schatten der größten NS-Projekte rücken.
Tauchen wir ein in die Welt der Fakten und Zahlen dieses einzigartigen Bauwerks.
Die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten: Bauvolumen, Materialverbrauch, Kosten

Seebad Prora KdF Länge: zirka 4,5 Kilometer – das macht Prora zum längsten Gebäude der Welt in seiner Baukategorie.
Anzahl der Blöcke: 8 identische Gebäudekomplexe mit jeweils 500 Metern Länge.
Zimmeranzahl: Ursprünglich geplant für 20.000 Urlauber, mit 10.000 fast identischen Zimmern.
Betonverbrauch: Schätzungsweise über 300.000 Kubikmeter Beton wurden verbaut – vergleichbar mit dem Volumen von etwa 120 olympischen Schwimmbecken.
Stahlverbrauch: Rund 70.000 Tonnen Stahl wurden für die Konstruktion benötigt.
Arbeitskräfte: Etwa 9.000 Menschen arbeiteten zeitweise an Prora, darunter auch Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs.
Kosten: Die ursprünglich geplanten Baukosten betrugen rund 237 Millionen Reichsmark, was inflationsbereinigt mehreren Milliarden Euro entspricht.
Dauer der Bauzeit: Der Bau begann 1936 und wurde 1939 kriegsbedingt eingestellt – nur wenige Gebäude wurden bis dahin vollständig errichtet.
Superlative: Wie groß war Prora im Vergleich zu anderen NS-Projekten?
Prora gehört zu den größten architektonischen Vorhaben des Dritten Reichs und übertrifft viele andere bekannte NS-Bauten:
- Im Vergleich zur „Reichsautobahn“: Der Materialaufwand von Prora entspricht dem Bau von ca. 250 Kilometern Autobahn.
- Größer als das Olympiastadion in Berlin: Während das Olympiastadion Platz für 100.000 Menschen bot, war Prora für 20.000 Gäste konzipiert – jedoch in einer länglichen, gigantischen Bauweise.
- Zweitgrößtes NS-Bauprojekt nach „Germania“: Nur Albert Speers geplante „Welthauptstadt Germania“ hätte Prora in ihrer Monumentalität übertroffen.
Diese beeindruckenden Dimensionen zeigen, dass Prora nicht nur ein Ferienlager ist. Sondern ein Symbol für die nationalsozialistische Gigantomanie war.
Fazit: Ein Bauwerk der Extreme
Prora ist mehr als ein architektonisches Relikt – es ist ein Bauwerk der Extreme. Von den gigantischen Dimensionen über die enormen Materialkosten bis hin zu seiner wechselhaften Geschichte: Prora steht für die Ambitionen und das Scheitern eines totalitären Regimes.
Heute entwickelt sich die Anlage weiter – weg von ihrer historischen Bürde hin zu einem Tourismusmagneten mit Luxusimmobilien. Doch der Geist der Vergangenheit bleibt zwischen den Betonmauern spürbar. Wer sich mit Prora beschäftigt, begegnet einem Bauwerk, das in vielerlei Hinsicht Maßstäbe setzt – sei es in Größe, Kosten oder historischen Superlativen.
Besuche Prora und erlebe Geschichte hautnah! Wenn du das riesige Areal selbst erkunden möchtest, plane einen Ausflug zur Insel Rügen. Ob als Lost-Place-Fan, Geschichtsinteressierter oder Strandurlauber – Prora bietet eine einzigartige Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart.