DDR-Militär in Prora
Kaum vorstellbar, dass hinter den dicken Mauern von Prora einst junge Soldaten exerzierten und geheime Manöver stattfanden. Doch genau das war die Realität: Was einst als monumentales Ferienlager für die nationalsozialistische „Kraft durch Freude„-Bewegung geplant war, wurde in der DDR zur streng abgeschirmten Militärbasis. Durch das DDR-Militär in Prora.
Welche Rolle spielte Prora in der DDR? Und welche geheimen Geschichten ranken sich um die einstige Kaserne?
Prora als DDR-Kaserne – Von der NVA bis zur Volksmarine
Die Umwandlung zum Militärstandort
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das gigantische Bauwerk von den Sowjets genutzt. Bevor es in den 1950er-Jahren offiziell an die Nationale Volksarmee (NVA) der DDR überging.
Prora wurde zum streng abgeschirmten Militärstandort. Tausende Soldaten wurden hier stationiert, kaserniert und ausgebildet. Die endlosen Flure der monumentalen Blöcke dienten als Unterkunft, Schulungsraum und Kommandostellen.
Welche Einheiten waren in Prora stationiert?
Prora diente verschiedenen militärischen Zwecken und beherbergte unterschiedliche Einheiten der NVA. Besonders bekannt war der Standort als Ausbildungszentrum für die Landstreitkräfte und die Volksmarine. Die NVA-Fallschirmjäger absolvierten hier ihre Grundausbildung. Aber auch ebenso wie spezielle Aufklärungseinheiten.
Zudem waren Einheiten der Küstenschutztruppen stationiert. Die für die Verteidigung der Ostseeküste zuständig waren. Neben regulären Soldaten waren hier auch Technikeinheiten untergebracht. Die für Wartung und Instandhaltung von Fahrzeugen und Waffen verantwortlich waren.
Der Standort war strategisch so wichtig, dass er in der DDR als eine der bedeutendsten Kasernenanlagen galt.

Ausbildungslager für DDR-Eliteeinheiten
In Prora wurden nicht nur reguläre Soldaten ausgebildet, sondern auch Spezialkräfte: Fallschirmjäger und andere Eliteeinheiten erhielten hier ihr Training.
Exerzieren am Strand, geheime Manöver und die permanente Angst vor westlicher Spionage prägten den Alltag der Rekruten. Wer hier diente, lernte Disziplin auf die harte Tour.
Geheimoperationen und militärische Nutzung
Bis heute gibt es zahlreiche Gerüchte über geheime Bunker und unterirdische Anlagen in Prora. Manche glauben, dass hier hochsensible Militärtechnik gelagert wurde, andere sprechen von geheimen Fluchttunneln für die DDR-Elite.
Fakt ist: Während des Kalten Krieges hatte Prora eine strategisch wichtige Bedeutung für die Verteidigung der DDR. Der Standort an der Ostsee machte es zu einem potenziellen Schauplatz im Ernstfall.
Das Ende des DDR-Militärs in Prora
Und mit dem Ende der DDR im Jahre 1990 verlor Prora schlagartig seine militärische Bedeutung. Die letzten NVA-Soldaten zogen ab, zurück blieb ein riesiges Areal, das langsam verfiel. Teile wurden geplündert, andere zweckentfremdet.
Eine Zeitlang war Prora sogar ein Zufluchtsort für Obdachlose und Abenteurer, die das Geisterhafte der verlassenen Kaserne suchten.
Heute – Vom Militärkomplex zum Ferienresort
Seit einigen Jahren erlebt Prora eine komplette Verwandlung: Luxushotels, Ferienwohnungen und Museen sind eingezogen. Doch wie viel DDR steckt noch in den renovierten Mauern?
Wer genau hinsieht, entdeckt noch immer Spuren der Vergangenheit: Alte Militärzeichen, vergessene Dokumente und verborgene Winkel, die von der einstigen Nutzung erzählen.

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